Inzwischen führen wir regelmäßig alle zwei bis drei Monate Videocalls mit CEMAYA durch. Diese werden von beiden Seiten als große Bereicherung gesehen. Jahrelang lief die Korrespondenz nur über den Leiter der Einrichtung, Don Rafael. Nun lernen wir die Lehrkräfte „persönlich“ kennen, und sie alle haben eine Vorstellung von uns. Durch die Gespräche wird vieles klarer und verständlicher.
Beim letzten Gespräch haben uns die beiden Textillehrerinnen überraschend „live mit zum Unterricht genommen“ und wir konnten die kunstvoll hergestellten und für den Lebensalltag in Guatemala so wichtigen Schürzen der Indigenas bewundern.
Unser Interesse (weitab in Deutschland) wiederum gibt den Frauen Kraft zum Weitermachen und macht sie stolz auf ihre Leistung.
Auch von einem öffentlichen Auftritt der Marimbagruppe wurde uns ein Video geschickt.
Interessant ist, dass seit neuestem die Sprachkurse in Kaqchikel besonders wichtig werden, weil etliche Firmen und Verwaltungen nun Zweisprachigkeit verlangen. Das erhöht für die Studierenden die Motivation, ihre Muttersprache auch in Schriftform zu erlernen.
Die Näh- und Schnittkurse sind immer noch gut besucht und Erfolg versprechend. Sie ermöglichen indigenen Frauen in zwei- bis dreijähriger Ausbildung das Zuschneiden und Nähen ihrer Schürzen und anderer notwendiger Dinge sowie einigen begabteren Frauen das Herstellen von Hochzeits- und Erstkommunionschleiern. Dadurch erzielen sie ein eigenes Einkommen. Beeindruckt hat uns auch der Lehrplan für diese Ausbildung, den die beiden Lehrerinnen selbst erstellt haben.
Leider werden manche Ausbildungen immer wieder unterbrochen oder gar abgebrochen, wenn Frauen zum Beispiel kurzfristig als Tagelöhnerinnen Geld verdienen müssen oder wenn ihnen das Geld für die benötigten Nähmaterialien ausgeht. An einer Lösung dieses Problems arbeiten wir.
