2023: Projekt „Frauen gegen sexuelle Ausbeutung“
Unser Partner El Pozo hat mit der Hilfe unseres Vereins ein umfangreiches Projekt in Comas, einem Randbezirk von Lima, Peru, abgeschlossen, das die Situation insbesondere von Frauen und Mädchen verbessern soll:
„Frauen gegen sexuelle Ausbeutung“
Nach der offiziellen Statistik der peruanischen Nationalpolizei sind die Bezirke Comas und Carabayllo im Norden der Hauptstadt Lima als Zentrum von Menschenhandel und Zwangsprostitution bekannt. Hauptsächlich sind Mädchen und junge Frauen die Opfer.
Viele der über 868.000 Menschen in diesen Bezirken leben in großer materieller Armut, ohne gesichertes Trinkwasser, ohne Abwassersystem. Zudem leben die Menschen dort sehr beengt; es herrschen Arbeitslosigkeit, Banden, Drogen, Gewalt.
Der Bezirk Comas liegt nach Untersuchungen des peruanischen Frauenzentrums Flora Tristán auf der Route des Menschenhandels, über die Frauen, Jungen und Mädchen aus verschiedenen Provinzen Perus in die Hauptstadt gebracht werden, wo sie sexuell ausgebeutet werden sollen.
In diesem prekären Umfeld hat unser Projektpartner „El Pozo” ein wichtiges Projekt durchgeführt.
In einer Reihe von Workshops wurden 24 Frauen aus 13 sozialen Organisationen des Distrikts Comas zu Expertinnen bei der Verhinderung von Zwangsprostitution und sexueller Ausbeutung ausgebildet.
Außerdem wurden sechs große staatliche Schulen in das Projekt einbezogen. Staatliche Schulen werden eher von Kindern aus Familien mit geringem Einkommen besucht. (Kinder aus sozial abgesicherten Verhältnissen besuchen im allgemeinen kostenpflichtige, besser ausgestattete Privatschulen). Viele Kinder an staatlichen Schulen stammen aus funktionsgestörten und finanziell benachteiligten Familien und sind daher besonders der Gefahr des Menschenhandels ausgesetzt.
In den beteiligten staatlichen Schulen wurden engagierte Schülerinnen und Schüler, häufig Klassen- oder Schulsprecher*innen, zu Multiplikatoren bei der Verhütung von sexueller Ausbeutung ausgebildet.
Nach ihrer Ausbildung durch El Pozo können sie ihre Mitschüler über die Gefahren des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung aufklären und wissen auch, an wen sie sich wenden können, wenn Hilfe gebraucht wird.
Die Personal- und Sachkosten des Projekts wurden auf unseren Antrag hin zu 75% aus einem Fonds der Bundesregierung und zu 25% aus Mitteln des Eine-Welt-Ladens finanziert. Dank dieser erheblichen finanziellen Unterstützung konnte das Projekt inzwischen erfolgreich durchgeführt werden. Aber auch unser Eigenanteil musste erst einmal aufgebracht werden. Neben den Ladenerträgen sind – wie immer bei unseren Projekten – auch Spenden in die Finanzierung eingeflossen.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen, die dieses Projekt unterstützt haben!
Unser Verein unterstützt die Arbeit von EL Pozo für Bewusstseinsbildung und gegen sexuelle Ausbeutung seit über 25 Jahren und wird diese Zusammenarbeit auch in Zukunft fortsetzen. So kann El Pozo für die Frauen und Jugendlichen auch nach Projektabschluss als Ansprechpartner und Unterstützer-Organisation zur Verfügung stehen.