Zunächst wurde den teilnehmenden Frauen emotionale und soziale Unterstützung bei gleichzeitiger Schulung auf verschiedene Weise wie Telefonanrufe, SMS und soziale Medien angeboten. Während dieser Zeit arbeitete das Team von El Pozo persönlich und über Internet und passte sich den Bedürfnissen und spezifischen Wünschen der Frauen an, was eine größere Flexibilität bei der Betreuung ermöglichte.
Dadurch sollte eine ständige Kommunikation ermöglicht werden, insbesondere mit Frauen in besonders gefährdeten Situationen, und gleichzeitig die persönliche Bindung und eine nachhaltige Betreuung gewährleisteten werden. Schwerpunkte ergaben sich aus den persönlichen individuellen Defiziten und Bedürfnissen zur Bildung von Selbstbewusstsein. Aber auch persönliche Probleme und Schwierigkeiten bei der Lebensführung wurden aufgegriffen.
Anschließend wurden Schulungen durchgeführt, um Führungsqualitäten und andere Kompetenzen zu entwickeln und Unternehmertum durch den Einsatz digitaler Werkzeuge und Hilfsmittel zu fördern.
Danach wurde die Teilnahme an Foren und anderen geeigneten Angeboten des Internets fortgesetzt; es fanden ferner weitere persönliche Treffen statt, ergänzt durch die Nutzung sozialer Medien.
Eine kleine Erfolgsgeschichte haben wir hier als Beispiel wiedergegeben:
Als Señora M. im Jahr 2001 El Pozo kennenlernte, war sie seit etwa zwei Jahren im Sexgewerbe tätig – eine junge Frau voller Unsicherheit und mit geringem Selbstwertgefühl. Sie war in der Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin und hatte Schwierigkeiten, die monatlichen Ausbildungskosten zu bezahlen. El Pozo unterstützte sie mit einem Teil der Finanzierung. Die psychologische und soziale Unterstützung war entscheidend für die Stärkung ihrer persönlichen Fähigkeit
Trotzdem reichte ihr Verdienst nicht aus, um ihren Lebensunterhalt zu decken, denn sie hatte eine kleine Tochter und musste außerdem zum Einkommen der Eltern beitragen. El Pozo schlug ihr vor, an einem Maniküre- und Pedikürekurs der Stadtverwaltung Lima teilzunehmen. Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses erhielt sie das Angebot, als Lehrerin bei der Stadtverwaltung zu arbeiten. Dort arbeitete sie zehn Jahre lang in Teilzeit. Gleichzeitig gab sie private Manikürekurse.
2024 und 2025 absolvierte Señora M. eine Ausbildung zur Podologin/Fußpflegerin. Sie beschloss, auch häusliche Pflege anzubieten und etablierte sich in ihrer Gemeinde nach und nach als zuverlässige und zuvorkommende Fachkraft. In den letzten Monaten hat sie ihr Angebot um personalisierte Maniküre- und Pediküretechniken erweitert. Sie teilt nun ihr Wissen mit anderen Frauen und hilft ihnen so zu mehr wirtschaftlicher Unabhängigkeit.
Señora M.s Geschichte zeigt, welch positive Wirkung El Pozo im Leben von Frauen hat. Es ist eine schwierige Aufgabe, ein gewalttätiges Umfeld zu verlassen, in dem Misstrauen und Selbstzweifel vorherrschen. El Pozo leistet dabei professionelle und erfolgreiche Unterstützung.
